Burbach ist doch kein Einzelfall

In Burbach, NRW, übt Sicherheitspersonal Gewalt gegenüber Flüchtlingen aus und alle sind empört, sogar entsetzt. Aber Maßnahmen sind schon angekündigt, jetzt wird durchgegriffen, alles wird gut. Ist eigentlich nur Ablenkung. Warum wird denn überhaupt Sicherheitspersonal in hoheitlichen Bereichen eingesetzt?
In Hamburg sind Security-Mitarbeiter bereits seit Jahren in die ganz alltäglichen Behördenabläufe eingebunden und selbst in der Erstaufnahmeeinrichtung für jugendliche Flüchtlinge eingesetzt, Übergriffe und Beleidigungen inklusive.
In der Ausländerbehörde in der Amsinckstraße ebenso wie ehemals in der Erstanlaufstelle Sportallee und nun Poststraße in Harburg nimmt das Sicherheitspersonal der Firma Weco schon seit Jahren Empfangstätigkeiten wahr: Unterlagen annehmen, auf Vollständigkeit prüfen, Auskünfte erteilen ebenso wie Leute zur Ordnung rufen oder vor die Tür zu setzen. Ob hilfsbeflissen oder abwertend im Umgang, aus den Äußerungen der Mitarbeiter kann man immer wieder auf Akteneinsicht schließen.
Das Sicherheitspersonal ist hier systematisch in die Behördenarbeit eingebunden und nicht Konsequenz eines besonders starken „Flüchtlingsstroms“, wie in NRW suggeriert wird.
In einer hochsensiblen Einrichtung wie dem Kinder- und Jugendnotdienst (KJND) stellt sich die Frage nach dem Sinn und Unsinn von Sicherheitspersonal umso dringender. Auf eine schriftliche kleine Anfrage im Senat bemüht man sich darzustellen, welchen Qualitätskriterien der Personaleinsatz unterliegt. Es beantwortet aber in keinster Weise, warum es dennoch (oder deshalb?) zu so zahlreichen Polizeieinsätzen kommt, dass die Polizei sogar uns vom Infomobil schon genervt aufgefordert hat, „mal für Ordnung zu sorgen“…. Ebenso wenig, warum die Security gewalttätig gegenüber Jugendlichen wird. Jugendliche berichteten uns wiederholt von verbalen wie körperlichen Übergriffen, wie wir kürzlich in einem offenen Brief an die Trägeraufsicht BASFI dokumentiert haben. Eine Antwort darauf steht übrigens auch vier Wochen später noch aus.

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